Ein Garten ohne Rosen - für mich einfach unvorstellbar. Den Rosen galt meine erste Sammelleidenschaft.

Inzwischen haben ihnen andere Pflanzen den Rang streitig gemacht, nicht zuletzt durch die letzten harten Winter, die mich auf den Boden der klimatischen Tatsachen zurückgeholt haben. So nach und nach verlor ich z.B. fast alle französischen Delbard- Rosen: Ollivier Roellinger, Pierre Gagnaire, Papi Delbard, Madame Figaro. Geblieben sind Citron Fraise (eine von dreien), Paris 2000 und Jardins de L'Essonne.

Mit den Rosen halte ich es genau so wie mit den Hemerocallis: Wer die Winter hier nicht verträgt, muss leider gehen. Ich häufle die Königinnen ein wenig an, aber mehr Schutz gibt es nicht.

Mehr und mehr halten nun historische Rosen Einzug in meinen Garten: Neben Maiden's Blush, Reine Victoria und Rose de Resht blühen in diesem Jahr erstmals Perle von Weißenstein, Salet und Comte de Chambord.

Nicht dass ich die dicht gefüllten historischen Sorten oder die Austin- Rosen nicht mag - aber einfach blühende haben einen ganz besonderen Charme. Zu allererst denkt man dabei an Wildrosen, die jedoch für meinen Garten zu groß werden. Wildrosencharme verbreiten aber auch viele moderne Rosenzüchtungen. Sie fügen sich gut in Staudenbeete ein und leiden nicht so sehr unter dem derzeitigen sintflutartigen Regen. Beeindruckend schön sind oft auch ihre Staubblätter, die gern von Bienen und Hummeln besucht werden. Sie blühen gut nach, wenn man auf den Hagebuttenschmuck des ersten Blütenflors verzichtet.